Das Denkmal wird - natürlich - fürs Jubiläum - schick gemacht. Es liegt ein wenig erhöht über der eigentlichen Wiese. Die Büsche ganz im Hintergrund begrenzen den Fluss Themse. | Wittenberg sollte man besser erst nach 2017 wieder besuchen – nach dem Jubiläum. Denn vorher sind die Stadt und die Kirchen einen einzige Baustelle. Ich habe gelernt, dass das mit Runnymede nicht anders ist. Runnymede ist eine Wiese am Fluss Themse, in der Nähe von Windsor, auf der im Jahr 1215 die Barone dem König Johann die Magna Charta abgerungen haben. Und es liegt – ungefähr – auf dem Weg zwischen Evesham und der Fähre in Dover. Es gibt heute da nicht etwa ein Museum oder eine Gedenkstätte, wie man vermuten möchte. Ein Denkmal gibt es, so viel wusste ich. |
Aber, habe ich gelernt, das Denkmal haben sich nicht die Engländer gebaut, sondern das ist von amerikanischen Rechtsanwälten gestiftet worden. Aber natürlich hängt auch der National Trust mit drin. Auf dessen Gedenktafel ist auf ein wenig kindlich-naive Weise die Dynamik ganz hübsch erfasst. Der zögerliche König, die wütenden Barone und der Bischof, der dem König sanft Dampf unter dem Hintern macht. |
Runnymede liegt direkt unter der Schneise von London Heathrow. Flugzeuge starten und landen im 45-Sekunden-Takt | In meinem Buch über König Johann lerne ich, dass sich die ganze Geschichte ungefähr parallel zu unserem Heinrich Barbarossa abgespielt hat – da hat man doch mal einen Vergleich, in welcher Zeit man sich bewegt. Und, das war mir auch nicht deutlich, dass Magna-Charta-Johann der Bruder von Richard Löwenherz war. Löwenherz wird mir wohl auf immer mit dem Gesicht von Sean Connery verbunden bleiben, wie er in der Schlussszene von Robin Hood (mit Kevin Costner und Alan Rickman) auftaucht. |
Ansonsten klamüsert der Autor schön auseinander, wie Macht damals funktioniert hat, nämlich vor allem durch Landbesitz. Und dass eben schon im 13. Jahrhundert die Frage aufkam, ob die Macht ein Selbstzweck ist oder zum Wohle einer Allgemeinheit ausgeübt werden sollte. Der Vater von König Johann war so damit beschäftigt, seine Kinder mit strategisch interessanten Heiratspartnern und Ländereien zu versorgen, da fragt man sich, wozu der eigentlich König gewesen ist. Mich hat das erinnert an einen BBC-Film, den ich mal gesehen habe. Der heißt „The Politician’s Husband“ ("Der Politikerin Ehemann" – mit Emily Watson und David Tenannt). Da geht es um die Machtspiele in Westminster und in einem ehrlichen Moment sagt einer der Politiker: „Wenn wir die Probleme dieses Landes mit der Energie angehen würden, die wir in unsere Machtkämpfe stecken, hätten wir viele von denen längst gelöst.“ | Auf der Autobahn-Raststätte im Coffee COSTA: ein letztes Mal "Raspberry and Almond Cake and a small Coffee Latte with Extra Shot" ("Himbeer-Mandel-Kuchen und ein kleiner Milchkaffee mit extra Schuss" - das ist ein Extraschuss Kaffee und nicht etwa Kaffee mit Schuss!!) |