Nur düstern Frieden bringt uns dieser Morgen; Die Sonne scheint, verhüllt vor Weh, zuweilen. Kommt, offenbar mir ferner, was verborgen: Ich will dann strafen, oder Gnad’ erteilen; Denn niemals gab es ein so herbes Los, Als Juliens und ihres Romeos. | A glooming peace this morning with it brings; the sun, for sorrow, will not show his head: Go hence, to have more talk of these sad things; Some shall be pardon'd, and some punished: For never was a story of more woe Than this of Juliet and her Romeo. |
Die Klinker-Fassade des Theaters von 1891 | Die Ankündigung heißt: „Das ist eine Geschichte darüber, wie ein Junge ein Mädchen trifft. Aber es ist keine simple Liebesgeschichte. Dieser Kinder Leben wird von Fehlern, Hass, Gewalt und außerordentlichen Schmerzen bestimmt. Sie sind in der berüchtigten Familienfehde verfangen - ohne Hoffnung, da lebendig wieder rauszukommen. Und doch… Wir kommen nicht umhin zu hoffen.“ |
So ist es. Und so ist es gespielt worden heute Abend. Ein simples Bühnenbild. Eine Drehscheibe, die am Anfang aussah wie ein Kinderkarussell. Ein großer runder Spiegel darüber, durch den man im Zuschauersaal die Szenen immer auch von oben anschauen konnte, wenn man wollte. Das war’s. Im zweiten Teil ein Stahlbett, das als Hochzeitsbett und Grab zugleich diente. Romeo und Julia farbenblind besetzt. Also sie weiß, er schwarz. Er hat herzzerreißend gut gespielt. |
Ihr hat man die „noch nicht einmal vierzehn Jahre“ abgenommen. Überraschend jung Julias Mutter besetzt. Aber ja, im Text heißt es, sie sei in Julias Alter schon Mutter gewesen. Dann kann sie nicht älter als 28 sein. Sehr interessante Färbung der Geschichte. Die Musik Rockmusik. Die Kostüme 60er Jahre. Eine Mischung aus Grease und Westside Story. Und der gute alte Text von Mr Shakespeare funktioniert. Immer noch. Und man hält immer wieder den Atem an und wünscht ihnen so sehr, dass sie es dieses Mal schaffen… |
Also musste ein junger Gaul her. Da ich mich in Urlauben nicht mit schweren Kameras behängen mag, aber natürlich auch mehr als einen Urlaubsknipser haben will, hab ich mir eine Systemkamera gekauft. Bis jetzt macht sie schöne Fotos. Das Foto hat meine neue Kamera gemacht. Das ist die Fußgängerzone gegenüber des Theaters. Es gibt gleich zwei Spiegelungen. Einmal in der Scheibe und dann in dem Spiegel, der im Möbelgeschäft hängt. |
Und Humor hat der Mann. „Kurz nach der Geburt meiner Tochter begann ich über Schwarze Löcher nachzudenken.“ Wer kann das schon von sich behaupten? Nachdem er so ungefähr zehn Jahre über Schwarze Löcher nachgedacht hat (die Ergebnisse dieses Nachdenkens passen auf zehn Seiten in seinem Buch), ist er wieder zu Nachdenken über den Anfang des Universums gekommen – dieses Mal war der Auslöser eine Tagung im Vatikan. Das Nachdenken über die Schwarze Löcher begann übrigens kurz vor dem zu Bett gehen „eines Abends im November… Meine Behinderung macht das zu einem eher langsamen Prozess, daher hatte ich eine Menge Zeit“ – über schwarze Löcher nachzudenken. Und da ist ihm ein Gedankenblitz gekommen, wegen dem er dann die ganze Nacht nicht geschlafen hat…
Zwei Ausschnitte, über die ich köstlich gelacht habe. In beiden Fällen geht es um Schwarze Löcher. Zuerst denkt er darüber nach, dass man theoretisch ein Schwarzes Loch zur Energiegewinnung nutzen könnte. Leider sei das aber wenig praktikabel: „Das Schwarze Loch würde die Masse eines Berges haben, die auf Größe von weniger als ein Milliardstel Zoll komprimiert ist, die Größe eines Atomkerns! Wenn man eins von diesen Schwarzen Löchern auf der Erde hätte, dann würde es nichts daran hindern können, durch den Fußboden ins Erdinnere zu fallen, dort eine Weile herum zu oszillieren, bis es sich im Zentrum der Erde niederlässt. Die einzige Art, ein Schwarzes Loch auf der Erde zu halten wäre in einer Umlaufbahn um die Erde – und die einzige Art, es dazu zu bringen dieser Bahn zu folgen, wäre, es durch eine riesige Masse anzulocken. Diese müsste man vor das Schwarzes Loch spannen wie die Karotte vor den Esel.“
Um zu beschreiben, was in einem Schwarzen Loch zu erwarten ist, setzt er manchmal einen fiktiven „wagemutigen“ Astronauten als Beobachter da hinein - dem es es aber regelmäßig schlecht ergeht: „Wenn ein Astronaut in ein Schwarzes Loch fällt, wird die Masse des Schwarzen Loches größer, aber am Ende wird es das Äquivalent dieser Masse in Form von Strahlung wieder zurückgeben. So wird der Astronaut in gewissem Sinn recycelt. Es wäre allerdings eine armselige Form der Unsterblichkeit, denn ein persönliches Konzept von Zeit würde es für den Astronauten nicht mehr geben, weil es ihn in dem Schwarzen Loch zerreißen würde. Selbst die Sorte von Teilchen, die ins All geschleudert würden, wären generell andere als die, aus denen der Astronaut gemacht war. Die einzige Eigenschaft die vom Astronauten überleben würde, wäre seine Masse.“