Wrap ist Englisch und heißt einwickeln. „Wrap up“ ist eine Art abschließendes Einwickeln. Packen. Oder so wie man Geschirr einwickelt, wenn man umziehen will. Im übertragenen Sinne auch „klar Schiff machen“.
Das haben wir heute zweimal gemacht. Zunächst in „Gendered approach“ – also geschlechtsspezifische Theologie, oder wie immer man das auf Deutsch sagen will. Am Ende hat sich für mich dieser Kurs (bis auf die Einheiten mit den eingeladenen Gästen) doch als enttäuschend herausgestellt. Zu viele Stereotype, Klischees. Ich dachte, da kommt was Neues… Ich hab von Woche zu Woche mehr die Lust verloren. Komisch, das ging mir vor 20 Jahren schon so mit der feministischen Theologie. Scheint nicht mein Fach zu sein. Nach den Anfangsgründen (also der selbstverständlichen Feststellung, dass alle Menschen Menschen sind, auch die Männer) wird es mir langweilig.
Rachel hatte uns von Anfang an in fünf Gruppen aufgeteilt. Heute sollte jede Gruppe eine Gemeinschaftsproduktion präsentieren. Ein selbst gewählter Bibeltext „genderspezifisch“ ausgeleuchtet. Für alle normalen Studenten war das Teil ihrer Prüfungen, ging also in ihre Benotung ein. Die Gruppe, in die ich sortiert worden bin, ist miteinander nie richtig warm geworden, entsprechend schlecht lief die Gruppenarbeit. Eigentlich wollte ich mich dann auch raushalten. Aber Gina, der Gemeinschaftsmensch, hat mich wieder reingeholt. Sie haben sich auf einen Text geeinigt (1. Mose 18, wo Abraham und Sarah von Gott in Gestalt dreier Männer besucht werden).
Das ist die Präsentation einer anderen Gruppe. Es geht um Maria und Martha - die Frau im Kopftuch ist Angela, die Martha spielt. Das kommt besonders gut, da Angela von Haus aus einen breiten Midland-Dialekt spricht. Also eine Martha, die berlinert oder sächselt... | Wir haben dann vorausgesetzt, dass irgendein nicht näher bezeichnetes Magazin einen Artikel über diese Geschichte geschrieben hat und jeder auf diesen Artikel hin einen Leserbrief verfasst. Und ich, so schlug Gina vor, könnte doch der „glue“ sein, der Leim, der alles zusammenhält. Ich hab dann die Herausgeberin dieses imaginären Magazins gespielt, die am Computer sitzt und diese Leserbriefe durchgeht. Ich war sozusagen die Rahmenhandlung. Das ging dann ganz gut und war okay so. |
Und nach der Kaffeepause haben wir eine Paulus-Landkarte gemacht. Keine geografische Karte, das ist langweilig. (Obwohl: wenn man > „tube map paul's journeys“ googelt, dann findet man eine Karte von Paulus Reisen als Karte der Londoner U-Bahn.) Nein, eine Ideen-Landkarte. Wir standen um den Tisch und haben uns ins Gedächtnis gerufen, was wir so gemacht haben dieses Semester lang. Und haben versucht, die Begriffe in eine Art Ordnung zu bringen. | "Wie kreativ fühlt ihr euch", hat David am Anfang gefragt. "Wie viele Blätter soll ich hinlegen?" Am Ende mußte er noch zwei Blatt anlegen. |