Picturehouse in Stratford-upon-Avon. Das ist ein kleines, feines Programmkino. Hier habe ich in den letzten acht Wochen die meisten der Filme geseen, von denen ich erzählt habe. Die nächsten Premieren kommen nun leider, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. | Heut hab ich nicht so viel erlebt. Abends war ich ein zweites Mal in dem Film über die beiden Prinzessinnen, die sich am 8. Mai 1945 aus dem Haus schleichen. Ich war in Stratford. Evesham zwar hat auch ein Kino, aber… Erstens laufen da aktuelle Filme immer erst später. Außerdem ist das ein seltsames Kino, finde ich. Es ist ein wunderschönes Gebäude, Jugendstil. Die Preise sind gehoben, dafür gibt es bequeme Sessel, Beinfreiheit und auf manchen Plätzen auch Kellner-Service. Das ist irgendwie so ein neumodsches Kino-Konzept. Statt Riesen-Fastfood-Kino setzt man auf gehobenes Film-Rundum-Erlebnis. Wäre vielleicht eine nette Idee, wenn ich es das eine Mal, wo ich hier im Kino war, nicht so unprofessionell erlebt hätte. |
Zur Zeit läuft wieder mal ein neuer Werbespot in den Kinos. Ein sehr englischer. Eine große Apfelplantage (wie es sie hier im Vale massenhaft gibt.) Die Plantage ist aber mit einer schnurgeraden Linie zweigeteilt. Auf der einen Seite ist schönes Wetter, auf der anderen Seite Regen, Schnee und Matsch. Auf der hellen Seite pflegen frohe Menschen die Apfelbäume. Auf der anderen Seite plagen sich grimmige Menschen mit den Apfelbäumen. | Sonnenuntergang in Apfelland - auf der Rückfahrt von Stratford |
Am Wegesrand im Abendlicht | Auf der Sonnenseite wird munter geerntet. Auf der dunklen Seite tritt eine Gruppe von Menschen in Regenmonturen an einen Apfelbaum. Einer pflückt einen Apfel, beißt rein, verzieht das Gesicht, so sauer ist er – und hebt den Daumen! Er ist zufrieden. Genauso muss der Apfel sein – wenn er zu Cider verarbeitet werden soll. Und dann kommt eine Werbung für englischen Cider, der in der Tat aus sauer-bitteren Äpfeln gebraut wird. |