„Was wir in unseren Ferien gemacht haben“. Das ist ein beliebt-berüchtigtes Aufsatz-Thema für Deutsch/Englisch-Lehrer (je nach Land), denen nichts Besseres einfällt. Und die armen Schüler müssen sich abquälen. Nicht diese drei Kinder, zehn, sechs und vier Jahre alt, um die es in dem BBC-Film geht. Die haben was zu erzählen. Sie haben – ohne die Erwachsenen – ihren Großvater bestattet. Sie wollten den Erwachsenen erzählen, dass er bei einem Strand-Ausflug gestorben ist. Das ist es, was man macht, wenn man als Kind mit einer Situation überfordert ist. Aber die Erwachsenen, die waren nur am Streiten. Das wollten sie nicht auf Großvaters Beerdigung, das hätte Opa auch nicht gewollt... Also sind sie zurück an den Strand und haben die Sache selbst in die Hand genommen. Ein unglaublicher kleiner Film (in seinem kühnen Humor sehr britisch – denn der Film ist eine Komödie!) über eine Familie, die mit ihrem Alltag kämpft und auf banale Art immer wieder an sich selbst und aneinander scheitert. Wie im ganz normalen Leben eben. Die Mutter ist Rosamund Pyke (Jane aus „Stolz und Vorurteil“ oder Miranda Frost aus James Bond „Stirb an einem andern Tag“). Den Vater spielt David Tenannt (Barty Crouch Junior aus „Harry Potter“ oder der Zehnte Doktor aus „Doctor Who“).
Die älteste der Kinder, Lotti, führt ein kleines Tagebuch, in das sie alles aufschreibt. „Gedanken, Informationen, Lügen…“, wie sie selber sagt. Sie versucht Ordnung in die Welt zu bringen, die sie nicht mehr versteht. Am Anfang sagt sie ganz ernsthaft zu ihren Eltern: „Könnt ihr mir bitte eine Liste machen, welche Lügen ich erzählen soll. Ich will nichts falsch machen.“ Dass sie am Ende des Filmes das Buch wegwerfen kann, hat mit ihrem Großvater zu tun.
Er sagt ihr: „The truth is, every human being on this planet is ridiculous in their own. So we shouldn’t judge. And we shouldn’t fight. Because in the end none of this matters, none of this stuff. “ – „Die Wahrheit ist, jeder Mensch aus diesem Planeten ist auf seine Art lächerlich. Also sollten wir nicht urteilen. Und wir sollten nicht streiten. Denn am Ende spielt all das keine Rolle. Nichts davon spielt eine Rolle.“
Wenn ich das so hingeschrieben sehe, klingt es unglaublich banal. Da kann ich nur sagen: Man muss sich das (wer kann) in schönstem schottischen Akzent vorstellen. Man muss sich das vorstellen am Atlantik-Strand in den schottischen Highlands. Man muss sich das aus dem Munde von Billy Connolly vorstellen. Schottische Comedy-Ikone. Der spielt den Opa.