Aber ich schweife ab. Der Doktor kann in Raum und Zeit reisen. Dafür hat er ein (Raum-)Schiff, das aussieht, wie eine englische Police-Box. Die gab es bis in die 60er hier, als es noch kaum Telefone, geschweige denn Handys gab. Eine blaue Telefonzelle, die so groß war, daß man darin zur Not auch einen Dieb einsperren konnte, bis die Polizei kommt. Das Schiff des Doktors nimmt nämlich überall, wo es landet, eine unauffällige Gestalt an. Nur dass einmal, als er in den 60ern in England gelandet war, die Chamäleon-Funktion kaputt gegangen ist. Seitdem ist das Schiff außen immer blau. Innen ist es größer als außen. Viel größer. Sehr viel größer. Das gehört zu den wissenschaftlichen Errungenschaften der Timelords, dass sie Dinge innen größer als außen machen können (zum Beispiel auch Manteltaschen, so dass viel mehr reinpasst – naja, Hermine Granger hat den Dreh ja auch raus).
Doctor-Who-Museum Cardiff: Das ist einer der Weinenden Engel; sie gehören zu den gefährlichsten Wesen des Universums. Solange man sie anschaut, sind sie aus Stein. Aber sobald man wegsieht oder auch nur blinkt... Jede Statue im Park könnte in Wirklichkeit ein Weinender Engel sein! | Ach ja, Timelord. Das ist die Spezies, die auf Gallifrey lebt. Oder besser lebte, denn der Planet ist… na sagen wir mal, verschollen. Der Doktor ist also ein Timelord. Jemand hat mal zu ihm gesagt: „Aber du siehst doch menschlich aus!“ Da hat er gesagt: „Nein, du siehst timelordisch aus.“ Alles relativ. Der Doktor reist also durch Raum und Zeit (meistens mit menschlichen Begleiter/innen). Er besucht zukünftige Zivilisationen in entfernten Galaxien oder die „Schattenproklamation“, das ist die intergalaktische Polizei. Oder er trifft Charles Dickens oder Madame de Pompadour oder Winston Churchill. Eigentlich will er nur reisen und Spaß haben. Aber wo er auch hinkommt, tritt eine Katastrophe ein und er muss mal wieder die Welt retten. – |
Noch dabei? Eins noch: Der Doktor ist mittlerweile über 2000 Jahre alt. Wie er das macht? Wenn er stirbt, dann kann er sich „regenerieren“, das heißt, eine vollkommen andere Person werden. Er behält alle seine Erinnerungen, wird aber völlig neu. Diese Eigenschaft ist aus einer Not geboren… Ach ja, dazu muss nun noch gesagt werden, dass Doctor Who eine Fernsehserie ist, die seit 1963 (!) in der BBC läuft. Der erste Schauspieler, der den Doktor gespielt hat, war schon älter und krank. Nach zwei Jahren hätte man die Serie einstellen müssen. Aber sie hatte gigantischen Erfolg. Also hat man die Regeneration erfunden. So kann der Doktor immer jemand anderes sein: Mal ein zerstreuter Professor, mal ein sportlicher Draufgänger, ein beherzter Krieger, ein amüsanter Witzbold… Weihnachten 2013 hat sich der 11. in den 12. Doktor regeneriert, das „Große Kind“ in den „Zauberer“… | Doctor-Who-Museum Cardiff: Das ist ein Ood (sprich Uhd). Sieht ein bisschen igitt aus. Aber Ood sind absolut friedliebende, weise Wesen, die sich telepathisch verständigen. |
Und: Seit 2005 wird Doctor Who in Cardiff gedreht. Und da bin ich grade. Hatte Sehnsucht, nachdem ich Sommer schon mal hier war. Mein B&B am Fluss ist Klassen besser als das Londoner. Das Wetter ist strahlend, aber frisch. Genau das Richtige für eine Stadt am Wasser. Morgen ist Sonntag und ich werde in die nahe gelegene Johannes-Kirche zum Gottesdienst gehen. Erstens, weil sie nahe gelegen ist. Und zweitens hat dort Donna Noble, eine Reisegefährten des Doktors – beinahe – geheiratet. Also, das ist dort gedreht worden… Ja, die Donna Noble, die ich gestern auf der Theaterbühne gesehen habe. Die Schauspielerin natürlich, Catherine Tate.
So. Mehr erzähle ich nicht über Doctor Who. Ach ja: Seinen Namen kennt niemand, nur er selbst. Er nennt sich immer nur „Der Doktor“. Deshalb fragen dann die Leute immer: „Doctor Who? - Doktor Wer?“…
Ich hör auf.