Birmingham Airport 9.30 Uhr morgens | Dublin liegt – ich habe es getestet – 3 ½ Stunden entfernt. Von Haustür zu Haustür. Da kann man doch schnell mal rüber hüpfen. Meine Tante Christina hat heute ihren 70. Geburtstag gefeiert und beschlossen, diesen bei ihrer Tochter zu verbringen. Das ist Friederike, die mein Patenkind ist und in eine irische Großfamilie eingeheiratet hat. Also habe ich Großbritannien für einen Tag verlassen, um mal wieder republikanische Luft zu schnuppern. Ryanair macht’s möglich; die fliegen dreimal täglich hin und zurück. |
Es war ein schöner Tag. Meine Tante hatte keine Ahnung, Rike hat erfolgreich gelogen über meine Pläne. Rikes Söhne sind gewachsen – wie das Kinder halt so machen. Noah (4) fängt an deutsch zu sprechen. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, verstand er zwar jedes deutsche Wort, hat aber immer englisch geantwortet. Jetzt wird er langsam auch im Sprechen bilingual. | Auf Rikes Terasse am Fluss Liffey 11.30 Uhr |
Robin (2) dagegen versteht jedes Wort – deutsch oder englisch – redet aber selber gar nicht. Wozu auch? Der Junge hat so eine ausdrucksstarke Körpersprache. Die Erwachsenen wissen immer was er will; wozu sich mit Reden abmühen? Außerdem hat er einen großen Bruder, der das reden übernimmt und unaufhörlich plappert. Das Geburtstagskind in der Mitte, Rike mit einem Burger und Rikes Schwiegermutter Jackie 19.30 Uhr |
Ich selber scheine in den Wochen hier besser in Englisch geworden zu sein. Zum ersten Mal war ich wirklich imstande, mit Rikes Schwiegermutter ein Gespräch zu führen. Die spricht breiten Dubliner Dialekt und noch dazu so schnell, dass selbst ihre Söhne manchmal nicht mitkommen. Überhaupt bekomme ich immer mehr ein Ohr für englische Dialekte. Im Flugzeug hinwärts setzten sich neben mich zwei freundliche ältere Männer und sprachen so was von eindeutig irisches Englisch. | 20.40 Uhr schnell das letzte Guinnes ausgetrunken... |
Und im Gegenzug zurück - am Gate unterhielten sich Leute und ich erkannte den mir mittlerweile vertrauten Midlands-Akzent aus Birmingham. Da kam ich mir schon fast wieder wie zu Hause vor. Ist schon toll, was heutzutage so geht. Mal eben nach Dublin und zurück. ...und 22.05 Uhr lassen wir unten die Lichter von Dublin hinter uns. |