Die erste Staffel lief vor zwei Jahren und war richtig gut. Acht Folgen, die einen einzigen Kriminalfall beschreiben. Es geht um mehr als „Wer war der Mörder“. In einer Kleinstadt an der Südküste Englands wird ein Kind tot aufgefunden, ein 11jähriger Junge. Und die Episoden beschreiben, was das auslöst in so einer kleinen Stadt, wo jeder jeden kennt. Wie die Familie versucht klarzukommen. Wie die Presse anspringt. Was die Kirche für eine Rolle spielt. Was die Untersuchung der Polizei anrichtet. Es kommen Dinge ans Licht, die nichts mit dem Mord zu tun haben. Manche lügen aus harmlosen, aber sehr persönlichen Gründen. Nicht jeder war in der Nacht in dem Bett, in dem er hätte sein sollen. Und all das wird ans Licht gespült, wenn die Polizei ermittelt. Das war spannend und menschlich sehr glaubwürdig erzählt.
Leider hat man sich zu einer zweiten Staffel entschieden, die nur halb so gut ist (aber immer noch spannend). Der Mörder war ein Freund der Familie, schlimm genug. Für die zweite Staffel haben sie sich ausgedacht, dass er jetzt vor Gericht auf unschuldig plädiert. Eigentlich hatte er schon gestanden. Aber jetzt hat er einfach Schiss davor, als Kindermörder ins Gefängnis zu kommen und dort in der Gefangenen-Hierarchie ganz unten zu landen. Also muss vor einem Geschworenengericht alles im Detail noch einmal aufgerollt werden. Noch mal neue Dinge kommen ans Licht…
Heute war die vorletzte Folge. Und endete wirklich damit, dass die Geschworenen zurückkommen, gefragt werden: „Sind Sie zu einem Urteilsspruch gekommen?“ „Ja.“ „Halten Sie den Angeklagten für schuldig oder unschuldig?“ Und dann hält die Kamera noch mal in Großaufnahme auf alle Beteiligten… Und wir müssen bis nächste Woche warten.
VW macht offenbar eine ganze Serie von Werbung mit „modernen“, das heißt fürsorglichen, familienfreundlichen Männern. Eine andere (ITV hat Werbepausen) hat einen Songtext unterlegt: „Für dich gehe ich überall hin. Für dich tue ich alles.“ Und die Bilder zeigen immer Väter. Einen zum Beispiel mit seinem Sohn im Fußballstadium. Er steht vor der Herrentoilette. Aus der kommt fröhlich sein Sohn raus: „Fertig, Papa!“ In dem Moment hört man von oben im Stadium den Torjubel. Armer Papa…