Aber zurück zu Alan. Und seiner Frau Jean (das spricht man wie in Jeans). Die kann kaum laufen, lebt offensichtlich ständig mit Schmerzen und ist dabei ein Ausbund an Fröhlichkeit. Alan hat gekocht. Jean würde das nicht mehr hinkriegen mit ihrer Behinderung. Also geht er in einer Art Volkshochschule in einen Kochkurs und hat uns ein vollkommenes Drei-Gänge-Menü für sechs Personen hergestellt. Und formvollendet serviert – mit zweimaligem Ortswechsel, wie sich das gehört. Getränke auf der Veranda. Essen am Tisch. Und schließlich Kaffee im anderen Teil des großen Wohnzimmers im Sessel. Dort hat Jean ihren speziellen Platz, einen Sessel mit Fußstütze, der einzige Sessel, auf dem sie einigermaßen bequem sitzen kann. (Sie hat mir erzählt, dass sie vor langer Zeit schon zwei missglückte Rücken-Operationen hatte.) Das bedeutet aber, dass sie über uns thronte. Und das tat sie dann und erzählt Geschichten, wo man schon beim ersten Wort anfängt zu schmunzeln, so genüsslich kann sie erzählen. Ich hab vergessen, um was es genau ging, aber es war ihr wichtig zu erwähnen, dass eine gewisse Frau… „Ich erinnere mich noch, sie hatte graue Strümpfe an. Nicht wahr, Alan, sie hatte graue Strümpfe.“ Oje. Ein Ingenieur erinnert sich doch nicht, ob eine Frau graue Strümpfe anhatte. Also sagt er: „Oh, an so etwas erinnere ich mich nicht.“ „Doch, ich bin mir ganz sicher, es waren graue Strümpfe…“ Es war ein schöner Abend, zumal die beiden einfach herzensgute Menschen sind, die man gerne um sich hat.
Eins noch – apropos lustige Geschichten. Da war noch eine gestern mit den Quäkerfrauen im Café. Eine erzählt, dass sie zwei Frauen in der Gemeinde immer verwechselt und sich so darüber ärgert. Heute hätte sie schon wieder mit einer von den beiden geredet aber über Sachen, die mit der anderen zu tun haben. Und ob das besorgniserregend sei, wenn sie das nicht in die Reihe kriegt. Sagt eine andere: „Solange du nicht deine Socken im Tiefkühlschrank findest, muss du dir noch keine Sorgen machen.“ Da sagt aber die Älteste in der Runde, dass sie da nicht so sicher sei. Sie habe neulich verzweifelt ihr Telefon gesucht – und es am Ende tatsächlich im Tiefkühlschrank gefunden. Dann hätte sie aber nachgedacht und rekonstruiert, dass sie telefoniert und gleichzeitig ihre Einkäufe in den Kühlschrank geräumt hat. Dabei müsse es passiert sein. Aber für einen Moment habe sie schwer an sich gezweifelt.